Corona – der Schwarze Schwan

Die Allgäuerin - Finanztipps
Ausgabe: Juli 2020

Anfang März tauchte der schwarze Schwan mit all seinen typischen Abläufen auf: Panik, Angst und Unsicherheit. Diesen Text schreibe ich am 20. März 2020. Soeben wurde die Ausgangssperre für Bayern verkündet – so etwas gab es noch nie. Wie die Welt bei Erscheinen dieses Heftes aussieht, weiß heute noch niemand.  

Als Schwarzen Schwan (Black Swan) bezeichnet man ein vollkommen unerwartetes Ereignis von enormer Tragweite. Dazu gehören auch Kriege, Epidemien, Naturkatastrophen, usw. Finanzmärkte, Wirtschaft und Gesellschaft werden abrupt aus der Bahn geworfen, große Umbrüche folgen. Nach dem Schock gab es bisher immer eine Art »Neustart« mit veränderten gesellschaftlichen Strukturen – meist mit Verbesserungen. Bei jedem dieser Ereignisse brechen Wirtschaft, Börse und manchmal auch das gesellschaftliche Leben ein und es kommt zunächst zu einer Rezession. Im Anschluss normalisieren sich die Turbulenzen und die Märkte erholen sich. Manchmal dauert der Zyklus wenige Monate, manchmal dauert es einige Jahre.

Aktien – Schmerz ist gleich Geld

Der deutsche Aktienindex ist zum 20.3.20 um fast 40 Prozent gefallen, das sind für Aktienkäufer genau die Zeiten, von denen man später wieder sagen wird: damals hätte man in den Aktienmarkt einsteigen sollen. Doch die Marktpsychologie sorgt dafür, dass stattdessen viele Menschen ihre Aktien/Fonds verkaufen – das ist ein großer Fehler! Wenn die Preise stark gefallen sind, sollte man kaufen. In solchen Situationen zeigt sich ein guter Finanz-Berater/in, der die Anleger erfolgreich durch solch schwierige Krisen führt. Getreu dem Motto: Vermögen zu schützen und zu mehren.

Der Investor Andre Kostolany sagte: »Das Geld, das man an der Börse verdient, ist Schmerzensgeld. Erst kommt der Schmerz und dann erst das Geld!«

Im März 2020 erleben Aktionäre die schmerzhaften Zeiten des Investierens, bevor sich die erfreulichen Zeiten wieder zeigen. Doch beides gehört zusammen – eines bedingt das andere.

Disziplin und Strategie

Börsen belohnen Disziplin und Strategie: Warren Buffet ist ein berühmter Investor, er war lange Zeit der reichste Mensch der Welt. Seine Aktien hatten in den 45 Tagen zwischen 17.7.1998 und dem 31.8.1998 einen Börsenkursverlust von 6.2 Milliarden US-Dollar erlitten. Man kann sich vorstellen, dass ihn das nicht »kalt« gelassen hat. Doch tatsächlich verlor er keinen einzigen Cent, weil er seine Aktien NICHT VERKAUFT hat.

Richtige Strategie

Diese Strategie ist auch für normale Anleger die Richtige. Breit aufgestellt investieren (d.h. Aktien mischen), Kosten gering halten, Ziel-Rendite und Strategie festlegen, danach: Disziplin, Durchhalten – Augen zu und durch. Wie lange der schwarze Schwan »Corona« uns beherrscht, weiß man heute noch nicht, aber eines ist zu 100 % sicher: er wird nicht ewig regieren – und danach wird ein enormer Aufschwung kommen. Jeder Katastrophe folgen Wiederaufbau und jede Krise birgt Chancen – im Leben, in der Wirtschaft und in der Natur. Corona wird sicherlich zu mehr Zusammenhalt, Solidarität und Rücksichtnahme innerhalb der Gesellschaft und Familien führen. Die Bundesländer, Europa und vielleicht die ganze Welt werden besser zusammenarbeiten, Lösungen für weniger Bürokratismus finden und sich für mehr Umweltschutz und Ökologie einsetzen. Viele Firmen öffnen sich für flexiblere Arbeitsplätze und stellen mehr Home-Office-Arbeitsplätze zur Verfügung. Haushalte und Unternehmen werden höhere Reserven und Rücklagen bilden. Die Menschen werden ihre Freiheiten und Möglichkeiten wieder mehr zu schätzen wissen…. Es wird zu vielen Verbesserungen kommen – davon bin ich überzeugt. Bis dahin gilt: bleiben Sie gesund – es wird alles wieder gut!

Beispiele Schwarzer Schwäne

  • 17.10.1973 Ölkrise
  • 26.04.1986 Tschernobyl – Atomkatastrophe
  • 19.10.1987 Schwarzer Montag
  • 03.03.2000 Dot-Com-Spekulations-Blase mit neuen Märkten
  • 11.09.2001 Terroranschläge USA auf World-Trade-Center und Pentagon
  • 15.09.2008 Zusammenbruch Großbank Lehmann Brothers – Auslöser für weltweite Finanz- und Bankenkrise – Eurokrise
  • 11.03.2011 Nuklearkatastrophe von Fukushima – ausgelöst durch ein Erdbeben
  • 02.03.2020 Corona-Virus CoVid-19

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