Die Allgäuerin - Finanztipps
Ausgabe: Juli/August 2023
Wer beim Aktien-Investment auf Nummer Sicher gehen will, kauft nicht einige wenige einzelne Aktien, sondern mehr als 10.000 verschiedene Aktien aus verschiedenen Ländern, Branchen aus großen, mittleren und kleinen Unternehmens-Größen. Mit günstigen und breit gestreuten ETFs kann man dieses einfachsten umsetzen.
Man kann es nicht oft genug erwähnen:
Auch wenn die Märkte starken Schwankungen unterliegen: Langfristig kann man NUR mit Sachwerten wie Aktien, Immobilien und Gold (als kleine Beimischung) in einer gewissen Gewichtung inflationsbereinigt Rendite erzielen. Wichtig zu wissen, dass es nur ca. 16.000 börsennotierte und handelbare Aktien weltweit gibt. Aus diesen 16.000 Aktien hat die Finanzindustrie inzwischen zig-tausende verschiedene Fonds, Vermögensverwaltungen, ETFs aber auch Zertifikatsangebote gestrickt in allen nur erdenklichen Zusammensetzungen. Die wenigsten davon sind wirklich sinnvoll für Anleger/innen. Am besten kauft man den gesamt-Markt mit Hilfe von ETFs (Exchange Trades Fund).
Der Nobelpreisträger Eugene Fama sagte dazu:
»So leid es mir für die Herren Fondsmanager auch tut – seit den 60er Jahren haben erst ich und dann sehr viele meiner Studenten stets aufs Neue nachgewiesen: Niemand ist schlauer als der Markt!«
Es macht wenig Sinn, einzelne kleine Nischen-Fonds-ETFs mit wenigen Wertpapieren (Aktien oder Anleihen) mit Schwerpunkten zu speziellen Branchen/Themen/Ländern zu kaufen. Ebenso wenig ist es gut, seine Wertpapiere in einem sehr teuren Fonds- / Vermögensverwaltungs- oder Versicherungs-Vehikel zu kaufen. Wer sein Risiko minimieren und eine gute Rendite erzielen möchte, sollte einige grundlegenden Dinge/Kriterien
beim Kauf von ETFs und Fonds beachten:
Kriterien für ein sicheres ETF Depot:
• Fonds/ETF - Volumen/Größe: größer als 100 Mio. Euro oder Dollar
• Alter seit Auflage: älter als 3 Jahre
• Replikation: unbedingt sollte der Fonds/ETF physisch replizierend sein. Nur dann ist gewährleistet, daß der ETF die Aktien auch wirklich physisch kauft und nur dann ist er auch ein echter Sachwert. Es gibt auch synthetische oder teilsynthetische – diese sind nicht zu empfehlen, da sie die Aktien nicht wirklich kaufen, sondern nur »synthetisch abbilden« – solche ETFs sind keine echten Sachwerte.
• TER (Gesamtverwaltungskosten): kleiner als 0,50 % (aktive Fonds, Dachfonds, etc. kosten zwischen 1,5 bis zu 4 % pro Jahr, gute ETFs gibt es schon ab 0,15 % lfd. Kosten)
• Diversifikation (Streuung innerhalb des ETFs/Fonds): ideal als Basis-Investment sind zwei bis drei Groß-ETFs mit mehr als 10.000 Positionen und dazu einige kleinere Satelliten-ETFs (mit mehr als 100 Positionen) beste Rendite (12 % p.a.) über 100 Jahre: Übergewichtung von Small-Caps/Value (Dividendenaktien kleiner Unternehmen weltweit)
Ein nach diesen Auswahl-Kriterien zusammengestelltes Portfolio ist stets liquide, wird zwar schwanken – kann aber nie wertlos werden, und belohnt disziplinierte Anleger/innen mit langfristigen Renditen zwischen 6 % bis 10% pro Jahr. Das Erfolgsrezept: einmal richtig zusammengestellt
– gelegentlich überarbeiten
– investiert bleiben
– Geduld.
Es ist seit fast hundert Jahren wissenschaftlich nachgewiesen, daß die allerallerwenigsten Vermögensverwaltungen es langfristig schaffen, deren zugrundeliegenden Vergleichs-Indicies zu schlagen.
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