Krisenfonds von Crash-Propheten

Lindauer Bürgerzeitung - Expertentipp
Ausgabe: April und Mai 2020

Sind die Fonds prominenter „Crash-Propheten“ besser als die Globalen Indexfonds? Die bekanntesten dieser sogenannten Krisenfonds sind von Friedrich & Weik, Max Otte und Dirk Müller – alle versprechen ihren Anlegern weniger Verlust und Sicherheit oder gar, dass sie „Geld retten“. Aufgrund der Corona-Krise flossen enorme Summen in diese Fonds, die lange und heftig beworben werden mit Büchern, Videos, Medienpräsenz, allerhand halbwissenschaftlichen Thesen und deren ureigensten, privaten Interpretationen, die manchmal die Grenze zu Verschwörungstheorien überschreiten. Höchste Zeit, sich die Fonds der Gurus genauer anzusehen und die Schwachstellen mittels objektiver Vergleichs-Software aufzuzeigen.

Die große Schwäche aller Krisenfonds

In guten Zeiten bleiben sie allesamt weit hinter der Marktrendite zurück. Im langfristigen Vergleich verzichtet man so auf sehr viel Rendite.

Der Feind von Rendite ist immer die Meinung eines Fondsmanagers. Das kann kurzfristig zwar funktionieren – langfristig jedoch niemals, was wissenschaftlich belegt ist. Der Weltmarkt macht die Rendite, nicht Fonds-Manager! Beispiel Fonds von Dirk Müller:


Auf Sicht von drei Jahren war er im Vergleich zum globalen Aktienmarkt und zwei anderen „Krisenfonds“ der Beste. Doch Dirk Müller war nur in einem einzigen Jahr (von fünf seit Auflage 4/2015) besser als der Markt-Durchschnitt


Er hatte für das Jahr 2018 den richtigen Riecher – aber eben nur da. In allen anderen Halbjahres- Perioden war der Fonds schlechter als der Durchschnitt. Der neue Fonds von Friedrich & Weik zeigt seine Schwäche ganz besonders (Grafik 2). Das ist für Anleger umso ärgerlicher, weil F&W am aggressivsten mit Krisenschutz geworben haben. Doch sie sind genauso abgestürzt wie die globalen Aktienmärkte.

Nicht zu vergessen: Die aktiv gemanagten Fonds der Krisen-Propheten kosten Ausgabeaufschläge von bis zu 6 Prozent und laufende Verwaltungsgebühren zwischen 1,6 bis 2 Prozent p.a.

Fazit

Der Markt macht die Rendite. Die Krisenfonds der „Gurus“ sind teuer und langfristig unsinnig, da noch nie einer dieser Crash- Propheten den Markt langfristig geschlagen hat. Anleger sollten direkt in die Weltmärkte investieren – kostengünstig und ohne Ausgabeaufschläge – mit ETFStrategien und Assetklassen-Indexfonds. Unabhängige Beratung dazu gibt’s bei Ruhestandsplaner Bodensee.

Diese Website verwendet keine Cookies, die Ihre persönlichen Daten weitergeben. Weitere Infos können Sie unserer Datenschutzerklärung unter dem Punkt "Cookies" entnehmen.