Depot oder Police?

Lindauer Bürgerzeitung - Expertentipp
Ausgabe: September 2023

Langfristige Kapitalanlage macht mit Aktien-ETFs am meisten Sinn.

ETFs sind börsengehandelte Fonds. Sie sind kostengünstig, renditestark und sofern man in breit gestreute Welt-Aktien- ETFs mit Beimischung einiger Themen-ETFs investiert, sindm sie auch sehr sicher.

Langfristig bedeutet, Anlagehorizonte ab zehn Jahren. Langfristig bedeutet aber auch, nicht ständig die ETFs/Fonds zu wechseln, zu
kaufen/verkaufen (tradet), sondern sie gewissenhaft auszusuchen und gelegentlich die Depotzusammensetzung anzupassen. Gut zusammengestellte Depots werden ca. alle drei Jahre angepasst.

Man kauft ETFs und Fonds bei Banken, Direktbanken, Investmentfirmen, Online- Anbietern etc. Bei Bank-Depots müssen bei jedem Wechsel/Verkauf die Gewinne sofort versteuert werden, bei jedem Neukauf fallen Transaktionsgebühren und/oder Ausgabeaufschläge an.

Man kann aber auch Fonds und ETFs innerhalb von fondsgebundenen Lebens- oder Rentenversicherungen kaufen. Bei solchen Versicherungspolicen wird mit Steuervorteilen geworben, denn Gewinne bleiben dort bis zur Entnahme steuerfrei, was einen Zinseszinseffekt auslöst. Bei Laufzeiten über 12 Jahren und beim Überschreiten der Altersgrenze von 63 Jahren versteuert man nur die Hälfte der Gewinne.

Doch trotz des Steuerprivilegs überwiegen für die allermeisten Verbraucher/-innen die Nachteile:

1. hohe Abschluss-Provisionen
Für einen Vertrag mit 500 Euro Monatsbeitrag werden bei 30 Jahren Laufzeit bis zu 14.400 Euro fällig. Bei Einmalanlagen von 100.000 Euro fallen üblicherweise ca. 5.000 Euro an Abschluss-Kosten an – diese müssen erst einmal erwirtschaftet werden.


2. hohe laufende Verwaltungskosten
bis zu 12 Prozent des Jahresbeitrags bei ratierlichen Verträgen


3. eingeschränkte Fonds-Auswahl
mit teuren gemanagten Fonds, undurchsichtigen Index- oder Zertifikatslösungen


4. die allermeisten Policen sind unrentabel
Nach 20 Jahren ist kaum mehr im Vertrag, als eingezahlt wurde – und das oft, obwohl die Aktienmärkte gut gelaufen sind. Das liegt ausschließlich an hohen Verwaltungskosten und hohen Fonds-Kosten.

beste Alternative:
provisionsfreie Netto-Policen, die es bei Honorar-Anlageberatern und -beraterinnen gibt Sie kosten keine Abschlussprovision. Die laufenden Verwaltungskosten liegen zwischen 0,1 bis zu 0,5 Prozent pro Jahr. Sie haben eine vollumfängliche ETF- und Fonds-Auswahl, sind flexibel, vollkommen transparent und haben alle Steuerprivilegien sowie Gestaltungsvorteile für Vermögensübertragungen.

Gute Empfehlungen hierzu findet man bei:
Stiftung Finanztest, unter www.finanztip.de, bei unabhängigen Beratern und Beraterinnen, bei Verbraucherzentralen und bei seriösen Finanzblogs (z. B. bei Prof. Dr. Hartmut Walz, Prof. Dr. Martin Weber), aber zum Beispiel auch vor Ort in Lindau bei Ruhestandsplaner Bodensee.

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