Nachhaltigkeit bei Kapitalanlagen

Die Allgäuerin - Finanztipps
Ausgabe: November 2022

Mit gestiegenem Umwelt- und Krisenbewusstsein steigt die Nachfrage nach nachhaltigen, gesunden und umweltfreundlichen Investments.

Die gute Nachricht: Inzwischen haben weltweit mehr als 70 % aller für große Vermögen verantwortlichen Manager und Verwalter erklärt, bevorzugt die Wertpapiere von ESG-Unternehmen einzusetzen*. Tendenz: steigend. Deshalb bemühen sich immer mehr Unternehmen um die ESG-Zertifizierung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. (*fondsprofessionell, 2020) »Harte« ESG-Ausschlusskriterien: Aktien und Anleihen von Unternehmen, die mit nachstehenden Themen zu tun haben:
Waffen: Antipersonenminen, Streubomben, Chemische/biologische Waffen, Atomwaffen, Schusswaffen, Militärische Waffen
Nicht erneuerbare Energien: Kernenergie, Fossile Brennstoffe, Kraftwerkskohle, Ölsand, Fracking
Unethische Produkte: Alkohol, Tabak, Erwachsenenunterhaltung, Glücksspiel
Kontroversen: Verstöße gegen die Prinzipien des UN Global Compact, genetisch modifizierte Organismen

Ein Überblick (Auszug) über Investitionsmöglichkeiten:

Spezielle Umwelt-Themenfonds sind meist auf einen Bereich festgelegt (z. B. Windkraft, Solar, Photovoltaik, erneuerbare Energien, CO2, Nachhaltige Landwirtschaft, etc.), sie beinhalten nur einige wenige Firmen (Aktien), werden aktiv gemanagt, haben ein geringes Fonds-Volumen und hohe laufende Kosten durchschnittlich 2,2 % p.a. Öko-Nachhaltigkeits-Umwelt-Fonds sind breiter aufgestellt, können alle ESG-Themen beinhalten, aktiv gemangt, Fonds-Volumen über 100 Mio. €, lfd. Verwaltungskosten liegen zwischen 1,4 und 2,8 % pro Jahr. ESG-ETFs sind sehr breit aufgestellte Aktienfonds, beinhalten alle Themen mit sehr vielen, aber nur ESG-zertifizierten Aktien, Fondsvolumen mehrere 100 Mio. oder über 1 Mrd. €, Kosten zwischen 0,24 und 0,45 % p.a.

Achtung:

Auch bei ESG-Produkten sollten Anleger ihre Ziele festlegen. Die Konzentration auf niedrige Kosten, Produktqualität, Risiko, Rendite-Chance, einen langfristigen Ansatz und Diversifizierung gelten genauso für ESG. ESG sollte kein Grund sein, hohe Ge- Was ist ESG? bühren zu zahlen oder eine risikoreichere Strategie zu verfolgen. Es gibt Produkte, die »harte« oder »weichere, abgeschwächte« ESG-Kriterien beinhalten und nach verschiedenen Ansätzen gemanagt werden. Mein Lieblings- Fonds neben einigen ESG-ETFs ist beispielsweise ein »harter« Fonds, der die Prinzipien der Franziskaner-Mönche berücksichtigt.

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