Geldmarktfonds statt Tages- oder Festgeld

Lindauer Bürgerzeitung - Expertentipp
Ausgabe: Dezember 2023

Nur langsam und zögerlich geben die meisten Banken den EZB-Zins von derzeit 4 Prozent weiter. Die meisten Kundinnen und Kunden fühlen sich als Bittsteller, wenn sie nach besser verzinsten Tagesgeldern fragen. Oft gibt es gut verzinste Festgelder oder Tagesgeld- Angebote nur für Neukunden oder sie sind an Bedingungen geknüpft. Zum Beispiel gilt der Zins nur für x Monate und danach müssen bankeneigene Fonds oder Vermögensverwaltungen gekauft werden. Gern werden Kombi-Produkte verkauft oder auch langlaufende (und provisionsintensive) Versicherungsprodukte.

Wer höhere Summen anlegen will, sollte beachten, dass nur 100.000 Euro über die Einlagensicherung versichert sind. Man bräuchte aus Sicherheitsgründen mehrere Banken. Alle paar Monate muss man sich erneut nach dem besten Marktzins umschauen und evtl. die Banken wechseln. Festgeld bindet sowohl die Zinskondition als auch die Verfügbarkeit.

Alle diese Probleme lassen sich einfach umgehen, indem man direkt Geldmarkt-Fonds/ ETFs kauft:
- Mit Geldmarkt-ETFs und Geldmarkt-Fonds hat man den schnellsten und direktesten Zugang zu dem aktuell geltenden EZB-Zinssatz (derzeit 4,0 Prozent). Es gibt gute Geldmarktfonds (ETFs) bereits ab 0,05 Prozent Gebühren bei einer Rendite von
3,8 Prozent (November).

- Geldmarkt-ETFs und Geldmarkt-Fonds sind in unbegrenzter Anlagehöhe als Sondervermögen abgesichert gegen Banken-/Gesellschafts- Insolvenzen. ETFs und Fonds gehören immer den Anlegern und nicht der verwaltenden Gesellschaft oder Bank. Somit sind sie einer limitierenden Banken-Einlagerungssicherung vorzuziehen. Die Gesetzesgrundlage ist das Kapital-Anlage-Gesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland (KAGB) §92. Weil keine Bank ein besseres Ranking hat als das Land, in dem sie beheimatet ist, sind Geldmarktfonds/ ETFs besser abgesichert als Bank-Produkte, die Zinsversprechen des ausgebenden Instituts sind.

- Geldmarkt-ETFs und Geldmarkt-Fonds machen Festgelder überflüssig, da sie jederzeit liquidierbar sind und man sich nicht zeitlich binden muss. Aktuell und sicher noch das ganze nächste Jahr sind Geldmarkt-ETFs gute Möglichkeiten, attraktiv Geld zu parken. Sehr gut eignen sie sich auch als „Startrampe“ für den sukzessiven Einstieg in den durch Rezession aktuell günstig bewerteten Aktienmarkt (in weltweit breit gestreute, günstige Aktien-ETFs investieren).

Als langfristige Anlageform eignen sich auch Geldmarkt-ETFs- und Geldmarktfonds nicht, weil langfristig das Ergebnis immer hinter Inflation und Steuern zurückbleiben wird. Doch bis zum Ende der Rezession und der hohen Inflation kann man sich über attraktive Zinsen freuen.

EZB Hauptrefinanzierungszins:
4,0 Prozent Das ist der Zins, den Banken aktuell für Geld von der EZB bekommen. (Stand: 15.11.2023) Der Refinanzierungszinssatz orientiert sich am Leitzins (4,5 Prozent).

Banken- und produktunabhängige, verbraucherorientierte Beratung gibt es in Lindau zum Beispiel bei Ruhestandsplaner Bodensee.

 

 

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