Krisenstimmung - die große Angst geht um

Die Allgäuerin -  Finanztipps
Ausgabe: Januar 2020

Negativ- und Strafzinsen. Brexit-Chaos. Trump. Der Handelskrieg mit China. Kriegsgefahr in Nahost. Horrende Überschuldung von Staaten und Unternehmen. Es herrscht Angst - auch in Geldangelegenheiten. Doch Angst war noch zu keiner Zeit ein guter Rastgeber!

Weltuntergangs- und Crash-Propheten beherrschen die Bestsellerlisten. Wahre Umsatzrekorde erzielen diejenigen, die mit Büchern und Vorträgen vor einem bevorstehenden MEGA-Crash oder dem totalen Wirtschaftszusammenbruch warnen - und natürlich versprechen sie Lösungen wie:

  1. eigene Investmentfonds (,welche die Autoren schlauerweise vorher gegründet haben) oder
  2. Gold-, Silber- oder Edelmetall-Investments (oft über gefährliche Vertriebsorganisationen)
  3. Immobilien jeglicher Form (oft überteuert oder in Form von Fonds oder Gesellschaften)
  4. Direktinvestments in geschlossene Beteiligungen (Totalverlust ist hier wahrscheinlich) etc.

Vorsicht

Seit vielen Jahrzehnten läuft es immer nach demselben Muster ab. Schlechte Stimmung, Unsicherheit und Panik wird verbreitet - um entweder Produkte zu verkaufen oder um bestimmte politische Ziele zu erreichen.

Mega-Finanz-Crash und dann?

Sicher: überschuldete Staaten, Haushalte und Unternehmen, Geldschwemme und die Abermilliarden von Derivaten und synthetischen Finanzprodukten sind eine wirkliche Gefahr für das bestehende Geldsystem. Wahrscheinlich würde nur ein wirklich harter Einschnitt zu einer Normalisierung führen - und in Gefahr wären dann tatsächlich alle Geldwerte, die an »Zahlungs- oder Zinsversprechen« hängen.

Die Folge solch einer Mega-Krise wären Firmen-, Banken- und Versicherungspleiten, eine tiefe Rezession mit Arbeitslosigkeit, Preisverfall (auch bei Immobilien) sowie heftige Aktienkursschwankungen. Bei so einem Szenario kommt keiner ungeschoren davon - die Frage ist nur, wer sein Vermögen über die Krise hinüberretten kann. Schützen vor dem totalen Verlust können über solche Krisen einzig und allein die Sachwerte - zu denen Aktien, Immobilien (selbstgenutzt und abbezahlt) und Edelmetalle in physischer Form zählen.

Warum es keinen Grund zur Angst gibt

Weil man die Weltwirtschaft als Ganzes betrachten muss - und mit ihr die Milliarden von Markt-Teilnehmern, Anlegern und Konsumenten, die in die Weltwirtschaft investieren. Weil dies so ist, sind in den Preisen (Börsenkurse, Immobilien, Edelmetalle), egal zu welcher Zeit, sämtliche Bedenken, Hoffnungen, Ziele, Ängste und Prognosen aller Marktteilnehmer bereits eingepreist und bilden somit einen aktuellen Spiegel der Weltwirtschaft ab. Man kann auf Dauer nicht erfolgreich gegen diesen Gesamtmarkt spekulieren - das ist wissenschaftlich bewiesen. Genau deshalb sollte man einfach in diesen Gesamt-Markt investieren.

Angebot und Nachfrage regeln die Preise

Die Lage in Wirtschaft und Volk ist nicht wirklich schlecht. Es herrscht seit 70 Jahren Frieden in Europa, wir haben nahezu Vollbeschäftigung... und natürlich wird es nach jahrelangem Aufschwung und Ereignissen wie Brexit, Handelskrieg USA/China, Klimapaket usw. zu Marktbewegungen und Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft zu einem erwarteten Börsen-Abschwung kommen. Das ist jedoch normal und kein Grund zur Panik.

Es ist wie mit den Jahreszeiten - alle Phasen werden gebraucht: auf Frühling (Saat), Sommer (Reife), Herbst (Ernte) folgt der Winter (Erholung). So wie in der Natur ist es in jedem Lebenslauf und auch in der Wirtschraft. Auf Aufschwung folgt Abschwung - auf Abschwung folgt Aufschwung. Bei Aktien und Gold sieht man die Abschwünge an den Kursen sehr schnell, bei Immobilien um 3-5 Jahrzehnte zeitversetzt.

Deshalb

  1. Breit diversifizieren - WELTWEIT direkt in die Märkte investieren. Am besten kauft man den gesamten WELT-Aktienmarkt mithilfe von günstigen, physisch replizierenden ETFs (börsengehandelter Indexfond) und Indexfonds-Strategien. Das sind echte Sachwerte.
  2. Auch Immobilienaktien und Rohstoffe lassen sich mit physisch replizierenden ETFs kaufen.
  3. Wer Angst vor dem »falschen« Einstiegszeitpunkt hat, sollte sukzessive investieren.
  4. Edelmetalle nur als kleine Beimischung und NUR als physische Münzen oder Barren
  5. Ruhe bewahren. Auf Kosten achten.
  6. Immobilien-Investments konservativ kalkulieren, auf Rentabilität achten (Lage, Lage, Lage).
  7. Langfristige Ziele und Strategien im Auge behalten - Disziplin.
  8. Unabhängige Beratung nutzen. Kritisch bleiben.

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