Die Allgäuerin - Finanztipps
Ausgabe: Mai 2020
Viele Privatanleger machen beim Aktienkauf unnötige Fehler, die zu Verlusten führen. Sie verfügen häufig nicht über das nötige Börsenwissen oder lassen sich zu sehr von ihren Emotionen leiten.
Aufklärung ist wichtig, denn ohne Aktien ist kein flexibler Vermögensaufbau und auch kein Vermögenszuwachs möglich. Die MARKT-Rendite von Aktien über alle Themen, Länder, Unternehmensgrößen und Branchen hinweg beträgt bei einer weltweit breit gestreuten Sachwert-Strategie circa 10 Prozent pro Jahr (langfristig und durchschnittlich auf Sicht von 15 Jahren oder länger).
Bedeutsames Basiswissen
- Aktien sind Wertpapiere, mit denen man sich direkt als Eigentümer an den weltweit ca. 16.000 börsennotierten Unternehmen beteiligen kann.
- Der Kurswert der Aktie ist abhängig vom Erfolg des Unternehmens und wird von Angebot und Nachfrage bestimmt.
- Aktien-Bewertungen werden mittels Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) vorgenommen. Das ist das Verhältnis des Jahresgewinns zum aktuellen Börsenkurs.
Faustformel: geringes KGV = günstige Aktie.
- Beispiel: Ein Unternehmens-Jahresgewinn wäre 1 Milliarde €, der tatsächliche Börsenwert aller handelbaren Aktien dieser Firma hätte einen Kurswert von 10 Milliarden, dann wäre das ein KGV von 10.
- Macht das Unternehmen gute Gewinne, schüttet es eine Dividende an die Aktionäre aus, eine Art »Zins« pro Aktie, die unabhängig vom Börsenkurs gezahlt wird.
- Zwei Beispiele aus dem DAX (Aktienindex der 30 größten deutschen börsennotierten Unternehmen), an welchen man gut sehen kann, wie unterschiedlich die Aktien zweier Unternehmen aus der gleichen Branche (Finanzen) sein können:
Unternehmen KGV Dividende
Allianz 10 4,55 %
Deutsche Bank 853 0 %
⇒ Achtung: Am Aktienmarkt gibt es Trends und Moden, deren Investments regelmäßig zu schlechten Erfahrungen führen und eher ein Glücksspiel als eine Geldanlage sind.
⇒ Vorsicht: Es gibt Aktien mit einem KGV von 37.000 (Craft Beer). Ähnlich überbewertet sind aktuell auch »Canabis-Aktien« und TESLA.
⇒ Deshalb sollte man sich als Anleger nur mit Einzelaktien beschäftigen, wenn man sich in die Materie einarbeiten möchte, Spaß und Freude daran hat, sich darum zu kümmern, und die Zeit dafür aufwenden möchte.
Streuen schafft Sicherheit: Investmentfonds
Wer sein Risiko mindern und nicht mit einzelnen Wertpapieren spekulieren möchte, sollte mithilfe von Investment-Fonds in eine große Anzahl von Aktien, Anleihen, Immobilien, Währungen oder Rohstoffen investieren. Beim Gesamt-Welt-Aktienmarkt ist ein Totalverlust ausgeschlossen. Bei einer Streuung von mindestens 10.000 Unternehmen ist die SCHWANKUNG das einzige Risiko, das man aushalten muss. Deshalb ist die Langfristigkeit so wichtig. Anleger haben die Qual der Wahl aus über 8.000 verschiedenen aktiv gemanagten Investmentfonds, Dachfonds, Sonderfonds, Umbrellafonds, Hedgefonds, Immobilienfonds, Rohstoff-ETCs, Absolut-Return-Fonds, Multi-Asset-Fonds, usw. Dazu kommen noch weitere 7.000 ETFs (passive Indexfonds), Rohstoff-ETCs sowie unzählige Vermögensverwaltungen, die sich dieser Instrumente bedienen. Generell wird zwischen aktiv gemanagten Fonds, sogenannten ETFs, passiven Indexfonds (Exchance Traded Fund), die einen bestimmten Index abbilden, nachbauen oder mischen (synthetisch, physisch oder teil-replizierend) und Assetklassen-Indexfonds unterschieden.
Empfehlenswerte Bücher für künftige Aktionäre
- Alles über Aktien (Stefanie Kühn)
- Aktien für Dummys (Christine Bortenlänger)
- Kostolanys Börsenseminar (André Kostolany)
- Der Aktien- und Börsenführerschein (Beate Sander)
- Gute Infos für Einsteiger über günstige Depots und empfehlenswerte Fonds und ETFs unter www.finanztip.de