ETF versus Vermögensverwaltung

Lindauer Bürgerzeitung - Expertentipp
Ausgabe: Juni 2024

Wer Geld anlegen möchte, wendet sich üblicherweise zunächst an die Hausbank und bekommt – je nach Volumen der anzulegenden Summe – deren standardisierte Produkte (Fonds, Vermögensverwaltungen, Zertifikate und Versicherungspolicen) angeboten. Oft wird bei den orientierungssuchenden Anlegern der Eindruck erweckt, dass deren Analysten, Fondsmanager, Vermögensverwalter usw. schon wissen, was das Richtige ist, denn diese würden sich schließlich bestens auskennen und aus der Fülle der Aktien und Anleihen schon die richtigen zur richtigen Zeit zusammenstellen, kaufen oder verkaufen. Es ist die Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“, man nennt das „aktives Vermögensmanagement“ und das kostet bis zu 4 Prozent laufende Verwaltungsgebühren pro Jahr. Bei fondsgebundenen Vermögensverwaltungen und Versicherungspolicen werden sogar doppelt Gebühren kassiert: auf Fondsebene und zusätzlich noch für die Fonds-Auswahl und das Vehikel. Nichts gegen Gebühren, schließlich sollen alle gut leben können. Wenn die Anleger aber wissen würden, dass die Durchschnittsrendite eines 50/50-Mixes aus Aktien und festverzinslichen Anleihen über die letzten 53 Jahre bei 4,46 Prozent pro Jahr* lag – und das vor Kosten und vor Inflation – würden sie schnell erkennen, dass man mit so teuren Konstrukten niemals auf einen grünen Zweig kommen kann.

John Bogle (1929–2019), der Gründer von Vanguard, gilt als der Erfinder von ETFs. Er hat 1974 als Erster die Idee entwickelt, Privatanlegern den Zugang zu einem kostengünstigen, breit aufgestellten Aktien-Paket zu ermöglichen.
Sein berühmtes Zitat:

„Ich suche nicht die Nadel im Heuhaufen, ich kaufe den ganzen Heuhaufen“

beschreibt die Funktionsweise eines Indexfonds (ETF). Indem er alle handelbaren Aktien gekauft hat, sparte er sich die hohen Kosten für Analyse, Auswahl, Market-Timing, Spekulationen, Transaktionen usw. und hat diesen Preisvorteil direkt an seine Kunden und Kundinnen weiter gegeben. Auch hat sich seither herausgestellt, dass die aktiv gemanagten Vermögensverwaltungen langfristig nicht in der Lage sind, den Index zu übertreffen. Aufgrund dieser Tatsache gehören ETFs/Indexfonds heute zu der am häufigsten gewählten Anlageform. Sie sind günstig und bescheren gute Renditen bei geringem Risiko.

Unabhängige, verbraucherorientierte Beratung zum richtigen Mix aus ETFs verschiedener Anbieter und – bei großen Vermögen Anlage in steueroptimierter Form – gibt es in Lindau zum Beispiel bei Ruhestandsplaner Bodensee.

 

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