Lindauer Bürgerzeitung - Expertentipp
Ausgabe: April 2024
Da aktuell gute Zinsen für Tagesgelder und auch in Geldmarkt- ETFs gezahlt werden, sehen die meisten keine Notwendigkeit, am Aktienmarkt anzulegen. Gold ist grundsätzlich und zu keiner Zeit ein empfehlenswertes Investment, denn es kann schon mal 30 Jahre dauern, bis der „Einstiegskurs“ wieder erreicht wird.
Beispiel:
Wer im Oktober 1980 Gold gekauft hatte, hat bis 1991 über 57 Prozent Verlust gemacht und musste bis Februar 2008 warten, bis der Einkaufskurs wieder erreicht war. Aktien-Indicies haben zwar auch hohe Schwankungen (nicht so starke wie Gold), doch sind die Abstände zwischen den Höchstständen sehr viel kürzer als bei Gold oder Immobilien. Es lohnt sich, eine langfristige Perspektive einzunehmen und eine gute Investment-Strategie zu haben:
1. Selbst bei aktuell noch 3 bis 4 Prozent Zinsen eignen sich Zinsprodukte langfristig niemals, die Inflation zu schlagen und somit die Kaufkraft des Geldes zu schützen. Außerdem ist es bereits beschlossene Sache, dass die Zinsen wieder fallen werden, so dass die guten Zinsen nur ein kurzes Zwischenintermezzo sind.
2. Der Aktienmarkt hangelt sich von Höchststand zu Höchststand – der Höchststand von heute wird durch den nächsten in der Zukunft bereits wieder geschlagen. Mit breit gestreuten Aktien-ETFs in allen Ländern, Themen und Branchen ist es langfristig mit hoher Sicherheit und Stabilität möglich – nach Inflation – attraktive Renditen zu erwirtschaften.
Erfolg versprechendes Einstiegs-Szenarium:
Wer heftige Kursabstürze gleich zu Beginn der Investition vermeiden möchte, legt die Anlagesumme komplett in einen Geldmarktfonds/ETF als „Starter-Depot“ ein. Von dort wird es sukzessive in gleichmäßigen 12, 24 oder 36 Monatsraten in die gewünschte Ziel-Depotzusammensetzung (Mix aus Aktien-ETFs und Anleihen-ETFs) umgeschichtet.
Beispiel:
100.000 Euro sollen für 15 Jahre angelegt werden. Die erwartete Rendite beträgt 8 Prozent pro Jahr vor Kosten und Steuern.
Hierzu nötige Aktien-Quote: 80 Prozent
Ziel-Zusammensetzung: 80 Prozent Weltaktien (alle Themen, Branchen, große und kleine Firmen, Schwellenländer) und 20 Prozent Unternehmensund Länder-Anleihen (festverzinsliche Wertpapiere).
Start: 100.000 Euro-Geldmarkt-ETF kaufen (es gibt Beispiele, die aktuell 3,8 Prozent Zinsen bringen). Von dort aus als Entnahmestrategie die nächsten zwei Jahre in 24 gleichen Monatsraten (4.166 Euro) in die gewünschten Ziel-Aktien- und Anleihen-ETFs umschichten.
Ziel: Strategie 80 Prozent Aktien, 20 Prozent Anleihen Sollte es in der Zwischenzeit zu einem Aktien-Crash kommen, könnte man das Start-Depot mit dem Geldmarkt- ETF auflösen und komplett in den dann „billigen“ Aktien-Markt investieren, um die Vorteile zu nutzen.
Unabhängige Information dazu gibt es bei Ruhestandsplaner Bodensee.