Die Allgäuerin - Finanztipps
Ausgabe: Juli 2022
Wer Geld anlegen will, bekommt in den meisten Fällen einen Mix aus Aktien, Anleihen und Immobilien innerhalb Fonds, Dachfonds und Vermögensverwaltung angeboten.
Aufklärung ist dringend nötig, denn trotz der Bereitschaft der AnlegerInnen, Schwankungen zu akzeptieren, haben sie aufgrund überteuerter Produkte keine Chance auf Rendite. Verbraucherschützer schlagen Alarm, weil die meisten Finanzberater den VerbraucherInnen die günstigsten und sinnvollsten Lösungen (ETFs und Assetklassen-ETFs) vorenthalten.
Die Fonds-Idee
Da es sehr gefährlich ist, sich einzelne Aktien und Anleihen herauszusuchen, ist ein breit gestreuter Mix aus Aktien und Anleihen die sicherste Methode, das Geld langfristig und rentabel anzulegen. Es gibt zahlreiche Fonds-Formen, die häufigsten sind: Fonds, passive Indexfonds (EFFs), Dachfonds, Misch-Fonds, Dachfonds und Vermögensverwaltungen, die der Fonds-Idee ähnlich sind. Das Prinzip von Investment-Fonds ist eine Art Sammeltopf, in den AnlegerInnen einzahlen und mittels Aktienfonds, Anleihenfonds, Immobilienfonds oder Mischfonds die Anlageklassen Aktien/ Anleihen/Immobilien kaufen. Alle Fonds haben eine ISIN- oder WKN-Wertpapierkenn-Nummer, anhand derer man jeden Fonds mit jedem anderen oder dem Durchschnitt oder dem passenden Vergleichsindex vergleichen kann.
Fonds
Die Fonds-Managements versprechen, die Märkte richtig einzuschätzen und die richtigen Werte zum richtigen Moment zu handeln. Die allerwenigsten schaffen es aber, besser zu sein als ihr Index. Die Verwaltungs-Gebühr für gemanagte Fonds liegt zwischen 1,5 und 2,8 % pro Jahr.
Dachfonds
Das sind Fonds aus Fonds. Also ein großer Topf, in dem sich andere Töpfe befinden. Das Dachfonds-Management kostet wiederum zwischen 1,5 % und 2,5 % Gebühren. Die einzelnen Fonds innerhalb des Dachfonds kosten auch jeweils 1,5 bis 2,5 %. So kommen Dachfonds nicht selten auf
Gebühren-Strukturen zwischen 3 % und 5 % pro Jahr!
Vermögensverwaltungen (VVW)
Ähnliches Prinzip wie Fonds (Aktien-VVW) bzw. Dachfonds (Fonds- VVW), auch ähnliche Kostenstruktur. Problem: keine Nachvollziehbarkeit und Vergleichbarkeit, da keine Wertpapier-Kenn-Nummer vorhanden. Sie kosten zwischen 0,8 % und 2 % pro Jahr zuzüglich Mehrwertsteuer. Bei Fonds-Vermögensverwaltungen kommen zu den VVW-Kosten die Fonds-Kosten noch dazu, auch dadurch entstehen Gesamt-Verwaltungskosten von bis zu 5 %!
ETFs / Assetklassen-Indexfonds
Das sind Fonds, die den kompletten Aktien- oder Anleihen-Index abbilden, die Gewichtung erfolgt entweder mittels Unternehmens-Börsenwert (ETFs) oder nach bestimmten Kriterien, wie z. B. Profitabilität (Assetklassen-ETFs). Beide beinhalten tausende Aktien oder Anleihen. Es gibt sie als Welt-Index (All-Country), Industrie-Länder-Index (MSCI World) und für jede Region, alle Länder, jedes Thema und jede Anlageklasse. Sie sind transparent, sicher und super kostengünstig. Sie kosten zwischen 0,15 und 0,55 % Verwaltungskosten im Jahr. Rendite-Chance für ein ausgewogenes/mittleres Risikoprofil. Dieses hätte eine Gewichtung von 50 % Aktien und 50 % Anleihen. Die Gesamt-Brutto-Rendite-Chance liegt durchschnittlich bei bis zu 5 % pro Jahr. Davon müssen die Kosten für das Finanzprodukt (Fondsgebühren, Vermögensverwaltungen, Ausgabeaufschläge und Versicherungs-Provisionen) abgezogen werden.
Fazit
Da die Produktkosten die Renditechance sehr häufig übersteigen, kann Kaufkrafterhalt oder Vermögenszuwachs nur haben, wer mit sehr günstigen ETFs oder Assetklassen-Indexfonds anlegt. Sinnvolle Anlagestrategie für die ausgewogene Anlagestrategie: 50 % der Anlagesumme investiert man in 3 bis 5 Basis-ETFs oder Assetklassen-ETFs, die den Welt-Aktienmarkt beinhalten. Die andere Hälfte der Anlagesumme kann man in Anleihen-ETFs oder Tagesgeld, Girokonto, Festgeld etc. anlegen.
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