Wohin mit dem Geld?

Lindauer Bürgerzeitung - Expertentipp
Ausgabe: April 2021

Firma, Praxis, Haus etc. verkauft, geerbt, Auszahlungen aus Policen, jahrzehntelange Ersparnisse… Und jetzt? Inzwischen wird auf größere Summen auf Girokonten, Tages-/ Festgelder ein „Verwahr-Entgelt“ von -0,5 Prozent verlangt. Die Inflation frisst zusätzlich zwei Prozent pro Jahr: ein Problem für Anleger. Nun bieten Banken und Finanzberater ihre Anlageprodukte an, um den Strafzinsen zu entgehen.

Achtung: Diese Angebote unbedingt kritisch überprüfen hinsichtlich Eignung, Kosten, Renditechance, Flexibilität, Langfristigkeit und wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit. Kühl rechnen, gut überlegen, das Kleingedruckte gründlich lesen und sich kein X für ein U vormachen lassen.

Nötige Rendite für Kaufkrafterhalt des Geldes: Die Rendite müsste nach Abzug der Finanzprodukt-Kosten mindestens 2 Prozent im Jahr betragen.

Renditechance: Ca. 2 Prozent pro Jahr erwirtschaften defensive Vermögensverwaltungen, Fonds, Rentenfonds, Anleihen und Mischfonds, Immobilienfonds, Lebens- und Rentenversicherungen – allerdings nicht netto, sondern als Brutto-Rendite, von der die Produktkosten noch abgezogen werden müssen.

Problem: Kosten höher als Rendite. Durch die hohen Kosten der Anlageprodukte für konservative Anleger verursachen diese auf lange Sicht höhere Verluste, als dies bei Strafzinsen der Fall ist. Außerdem sind viele in der Verfügbarkeit enorm eingeschränkt. Zum Beispiel haben Immobilienfonds sehr lange Kündigungszeiten und es dauert oft aufgrund beschränkter Auszahlsummen viele Jahre, bis man wieder an sein Geld heran kommt. Bei Lebens- und Rentenversicherungen und bei defensiven Vermögens-Verwalter-Strategien oder Fonds dauert es aufgrund der Provisionen und hohen Verwaltungskosten ca. 30 Jahre zum Break-Even (Zeitpunkt des Beginns der Rentabilität).

Beispiele für Kosten: Einstiegs-Gebühren, Ausgabeaufschläge, Agios, Abschlussprovisionen, Kaufspesen: bis zu 5 Prozent zu Beginn. Die laufenden Verwaltungsgebühren betragen bei allen genannten Produkten zwischen 1 bis ca. 3 Prozent pro Jahr.

Lösung: breit gestreute Anleihen-ETFs (Kosten 0,15 Prozent) mit einer kleinen Beimischung einiger sehr breit gestreuter Aktien-ETFs (Kosten max. 0,5 Prozent) Kaufen ohne Ausgabeaufschlag!

Beratung und Kauf: bei wirklich unabhängigen Honorar- Anlageberatern, Sachverständigen für Kapitalanlagen oder bei Direktbanken und Online-Banken – in Lindau bei Ruhestandsplaner Bodensee.

(Quellen: Finanztip-Stiftung.de, Verbraucherzentralen, hartmutwalz.de)

 

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