Lindauer Bürgerzeitung - Expertentipp
Ausgabe: März 2022
Krisen wie der Krieg in der Ukraine haben immer massive Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen. Aktuell sehen wir horrend gestiegene Preise/Hyperinflation im Energie und Bau-Sektor, Lieferschwierigkeiten und Börsenturbulenzen. Doch diese Übertreibungen sind nur vorübergehender Natur und es wird sich wieder Normalität einstellen. Sobald sich eine Lösung für den Krieg abzeichnet, beruhigen sich Märkte, Wirtschaft und Menschen. Es beginnen Wiederaufbau und Wachstum.
Inflation 5 Prozent – langfristige Auswirkungen
Nach 20 Jahren Niedrig-Inflation, massiver Geldschwemmen und dazu noch Corona-Pandemie- Folgen war – erwartungsgemäß – die Inflationsrate schon vor dem Krieg auf 5 Prozent gestiegen. Wahrscheinlich pendelt sich die Inflation bei 3 bis 5 Prozent ein. Die EZB und die USA hatten durch ihre Zinspolitik das Ende der lockeren Geld-Politik eingeläutet. Das war absehbar, denn Volkswirtschaften durchlaufen seit Jahrhunderten Wirtschafts-Zyklen – und das wird auch immer so bleiben.
Inflation/Zinsen/Aktien früher und heute
1985 kostete eine Kugel Eis 30 Pfennig (15 Cent), heute 1 Euro. Das entspricht einer Teuerungs- Rate (Inflation) von 5,2 Prozent pro Jahr. Die Inflation in Deutschland lag in den Jahren 1972 bis 1987 bei 4,07 Prozent. Sparer erhielten im Durchschnitt 5,66 Prozent Zinsen. Nach Abzug von Steuern (35%) und Inflation (4,07%) entsprach das einer Netto-Real- Rendite von MINUS 0,39 Prozent. Gleichzeitig erwirtschafteten internationale Aktienfonds eine durchschnittliche Rendite von 10,07 Prozent pro Jahr (siehe Grafik im PDF; Quelle: FVBS-Edi-Soft)
Historisch noch nie da gewesene Kombination: hohe Inflation/null Zinsen
Nun sind 5 Prozent Inflation auch 5 Prozent realer Wert-Verlust. Damit halbiert sich innerhalb von 15 Jahren die Kaufkraft von Geldwerten. Nach 30 Jahren wäre die Geldflut aus dem Markt verschwunden. Das ist gut für die Entschuldung von Staaten und Unternehmen, aber schlecht für Anleger/Sparer. Vor allem für konservative, langlaufende Altersvorsorge- und Anlageprodukte ist das katastrophal. Klassische Rentenversicherungen, Bauspar- oder Spar-Verträge, Immobilienfonds, Festgelder, Mischfonds usw. haben auch aufgrund hoher Kostenquoten keine Chance, Renditen über der Inflationsrate zu erwirtschaften. Man spart sich damit regelrecht arm! Die wichtigste und sicherste Alternative zu diesem Dilemma sind Aktien innerhalb breit gestreuter Welt-Sachwert-ETF-Fonds. Trotz aller Schwankungen und Krisenzeiten – auch über längere Phasen hinweg – sind Aktien langfristig die rentabelste Anlageklasse, wie man an der Grafik gut sehen kann.
Tipp
Anlage-Ziele, Rendite-Erwartung und Anlage-Strategie sinnvoll festlegen! Investiert bleiben! Disziplin und Nerven bewahren! Konsequent Abschwünge als Chancen für Nach-Investitionen sehen!
Wer sich im Jahr 2022 in unabhängiger Beratung besser aufstellen möchte, kann sich in Lindau an Ruhestandsplaner Bodensee wenden.