Lindauer Bürgerzeitung - Expertentipp
Ausgabe: November 2022
In Krisen zeigt sich ganz besonders die Qualität eines Depots (auch innerhalb fondsgebundener Fonds-Policen). Profis erkennen auf den ersten Blick den Einrichtungszeitpunkt eines Depots, denn die meisten Depots wurden mit den Fonds-Publikumslieblingen des Einrichtungszeitpunkts bestückt und danach sich selbst überlassen. Anleger/-innen werden bei Vergleichen feststellen, dass die Glanzzeiten der damaligen Fonds schon längst vorbei sind und sie warten darauf, dass es „endlich wieder besser wird“. Psychologische Studien belegen, dass Anleger/-innen sich schwer damit tun, in Verlustphasen in bessere Alternativen zu wechseln. Sie haben teure Abschlussprovisionen und Ausgabeaufschläge gezahlt (und zahlen diese weiterhin bei Sparplänen), man möchte einfach seine Ruhe haben und darauf vertrauen, dass es von selbst wieder gut wird. Nostalgische Rückblicke helfen da wenig. Es nützt alles nichts: Man muss kritisch prüfen und handeln, um weitere Verluste zu vermeiden, denn mit den „in die Jahre gekommen Champions“ lässt sich kein Rennen mehr gewinnen! Zumal es über 96 Prozent aller Vermögensverwalter und Fondsmanager auf lange Sicht nicht schaffen, besser als der Markt-Index zu sein.
Sachliche Argumente helfen bei der Entscheidungsfindung:
Fazit:
Bei gefallenen Kursen macht es besonders Sinn, in die besseren ETFs/Fonds umzuschichten, denn wenn die Kurse wieder steigen, tun sie das im besseren Depot wesentlich schneller und effektiver als im aktiv gemanagten Fonds, dem hohe Kosten und eine „Manager-Meinung“ im Wege stehen. Heilung findet immer nur in der Zukunft statt! Kein Manager macht Rendite, sondern immer die Märkte. Wesentlich ist, im Gesamt-Markt investiert zu sein – und das so kostengünstig wie möglich.
Infos dazu gibt es zahlreiche, z.B. bei Stiftung Finanztest, bei Verbraucherzentralen, unter www.finanztip.de, bei Sachverständigen für Kapitalanlagen, in Lindau z.B. bei Ruhestandsplaner Bodensee.